[Forschungsseminar-BSV] Forschungsseminar Computergrafik, Bildverarbeitung und Visualisierung
Patrick Oesterling
oesterling at informatik.uni-leipzig.de
Mo Apr 22 11:18:15 CEST 2013
E I N L A D U N G
zum Forschungsseminar Computergrafik, Bildverarbeitung und
Visualisierung am Mittwoch, den 24. April 2013, 13:15 Uhr, Raum P-701 im
Paulinum am Augustusplatz.
Wir hören einen Vortrag von:
Christof Pieloth und Mirco Fuchs
Laboratory for Biosignal Processing
HTWK Leipzig
mit dem Titel
"Echtzeitauswertung elektromagnetischer Gehirnaktivität"
zum Inhalt:
Elektro- (EEG) und Magnetoenzephalographie (MEG) bieten im Vergleich zur
funktionellen Magnetresonanztomographie eine hervorragende Zeitauflösung
und eignen sich daher gut zur Untersuchung neuronaler Aktivität. Eine
häufig angewandte Analyse bei EEG-/MEG-Untersuchungen ist die
Rekonstruktion verteilter Quellen. Als Grundlage der Modellierung dienen
äquivalente Stromdipole die gleichmäßig im Raum der zu erwartenden
Aktivität verteilt sind und als Quelle der gemessenen Größe angenommen
werden [1]. Eine Quellenrekonstruktion und die dafür notwendige
Signalvorverarbeitung ist für die zumeist hochkanaligen Daten sehr
rechenaufwändig. Moderne Parallelverarbeitungstechniken auf Basis von
Grafikprozessoren wie NVIDIA CUDA1 ermöglichen neue Wege für die
Echtzeitanalyse von EEG-/MEG-Signalen.
Die praktische Realisierung von Online-Analyseverfahren erfordert eine
geeignete softwaretechnische Implementierung. Der Schwerpunkt liegt
dabei jedoch nicht ausschließlich auf der Ausnutzung der stetig
steigenden Leistungsfähigkeit der verfügbaren Rechentechnik, sondern
auch auf einer möglichst effizienten Interaktion zwischen aufeinander
aufbauenden Analyseverfahren und vor allem der Möglichkeit zur flexiblen
Konfiguration der Signalverarbeitungskette.
In dem Beitrag wird ein Softwaresystem vorgestellt, das es erlaubt eine
Signalverarbeitungskette, inklusive einer Online-Quellenrekonstruktion,
zu erstellen und diese während der Messung zu parametrieren. Das Konzept
basiert auf OpenWalnut [2], einer Softwareplattform zur multi-modalen
Visualisierung neurowissenschaftlicher Daten. Die Aufteilung der
Signalverarbeitungskette in eigenständige funktionelle Einheiten, d.h.
Module, ist die Grundidee, um den Anforderungen an Flexibilität und
Erweiterbarkeit gerecht zu werden. Module setzen sich aus drei
Komponenten zusammen: einem Algorithmus, einer Parametrierung des
Algorithmus und einer Visualisierung der Daten. Der Algorithmus
implementiert die beabsichtigte Signalverarbeitung für die CPU oder GPU.
Die Verarbeitung findet blockweise statt, d.h. der eingehende Datenstrom
wird in Blöcke fester Größe unterteilt, die dann die
Signalverarbeitungskette sequenziell durchlaufen.
Die Online-Fähigkeit wurde mit Hilfe eines simulierten Streamings zuvor
aufgezeichneter Daten untersucht. Eine Online-Verarbeitung, der
untersuchten Signalverarbeitungskette, ist auf dem Testsystem2 nur mit
Hilfe der GPU-Unterstützung möglich. Hierbei ist die Ausführung mit
GPU-Unterstützung ungefähr 9-mal schneller als die Ausführung ohne
GPU-Unterstützung.
Gegenwärtig wird eine physische Anbindung eines EEG-/MEG-Systems mit
Hilfe der MNE C++ Bibliothek entwickelt. Damit soll das Systems am MPI
für Kognitions- und Neurowissenschaften Leipzig getestet werden.
Weiterhin sind für die MEG-Anbindung noch weitere Aufgaben, wie eine
Kopfpositionserkennung und der damit verbundenen Korrektur, zu lösen.
Alle Interessierten sind im Namen von Prof. Dr. Scheuermann herzlich
eingeladen.
Mit freundlichen Grüßen,
Patrick Oesterling
-------------- nächster Teil --------------
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