[Forschungsseminar-BSV] Forschungsseminar Computergrafik, Bildverarbeitung und Visualisierung
Patrick Oesterling
oesterling at informatik.uni-leipzig.de
Mo Mär 25 11:01:02 CET 2013
A C H T U N G: Bitte beachten Sie den von der üblichen Startzeit
abweichenden Beginn dieses Forschungsseminars!
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E I N L A D U N G
zum Forschungsseminar Computergrafik, Bildverarbeitung und
Visualisierung am Mittwoch, den 27. März 2013, 12:30 Uhr, Raum P-702 im
Paulinum am Augustusplatz.
Wir hören jeweils einen Vortrag von:
Stephan Hellmich
Deutsches Zentrum fuer Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR)
mit dem Titel
"GPU basierter n-Körper Integrator zur Untersuchung dynamischer Prozesse
im Sonnensystem"
zum Inhalt:
N-Körper Integratoren spielen in der Astronomie eine wichtige Rolle. Sie
helfen beim Verständnis von dynamischen Prozessen, die real hunderte
Millionen Jahre dauern und somit nie komplett beobachtbar sind. Einer
dieser Prozesse ist die Entstehung und Entwicklung das Sonnensystems.
Durch Computersimulationen ist es möglich, die Vorgänge zu studieren,
die dazu geführt haben, dass wir das Sonnensystem so, wie wir es heute
kennen, vorfinden. Gleichzeitig können auch Vorhersagen über künftige
Ereignisse wie nahe Vorbeiflüge von Asteroiden oder Okkultationen
gemacht werden, durch die wir das das Wissen über unser Sonnensystem
mehr und mehr erweitern.
In der Vergangenheit waren Großcomputer notwendig, um Simulationen
anzustellen, die genügend Körper berücksichtigen, um verlässliche
Aussagen über den Simulierten Prozess treffen zu können. Mit der
'Entdeckung' von GPUs für wissenschaftliche Rechnungen änderte sich das
schlagartig. Die enorme Anzahl von Rechenkernen auf GPUs beschleunigen
Rechnungen um einen Faktor 10 bis 1000 gegenüber einer sequentiellen
Ein-Prozessor-Rechnung.
Ich werde GPU-Implementationen von zwei n-Körper-Integratoren, die zur
Simulation von lang- und kurzzeitigen dynamischen Prozessen im
Sonnensystem eingesetzt werden vorstellen und erste Ergebnisse bezüglich
des erhofften Geschwindigkeitsvorteils gegenüber der sequentiellen
Methode präsentieren.
und:
Martin Rothe
Universität Leipzig
mit dem Titel
"GPU-beschleunigte Simulation und Visualisierung des Therapieverlaufs
bei therapeutischem Ultraschall zur Tumorbehandlung"
zum Inhalt:
Die Diagnose Krebs bedeutet heutzutage noch immer einen deutlichen
Einschnitt in das Leben der Betroffenen, in vielen Fällen sogar den Tod
trotz aller Bemühungen. Die frühzeitige Erkennung durch Populations- und
Risikogruppen-angepasste Screening-Verfahren sind deshalb ebenso
wichtig, wie die fortlaufende Forschung auf dem Gebiet der Medizin- und
Verfahrenstechnik, der Pharmakologie sowie angrenzender Bereiche. Denn
Tumore sind einer laufenden Studie der World Health Organisation (WHO)
zufolge einer der Hauptgründe für frühzeitigen Tod in der westlichen
Welt. Bahnbrechende Verbesserungen des Outcomes und der Überlebensraten
unter Tumor-Erkrankten versprechen sich Mediziner zur Zeit von einem
neuen Therapie-Ansatz, der bald ermöglichen soll die bereits seit
längerem bekannte Hyperthermie zukünftig auch ohne Sonden punktgenau
anzuwenden. Wenngleich die zugrunde liegende Technik anwendbar ist, so
fehlen zur Zeit wichtige Werkzeuge zur Steuerung und Kontrolle des
Fokus-Punktes während der Therapie, sowie Verfahren zur Simulation und
zur Evaluation der sogenannten Ultraschalltherapie.
In dieser Masterarbeit wird untersucht, inwieweit die aktuell in Studien
getesteten Techniken der Ultraschalltherapie von Tumoren in Zukunft
sinnvoll und in Echtzeit simuliert werden könnten. Dabei wird ausgehend
von der erfolgten Berechnung der Energieanreicherung aus den
Ultraschallstrahlen mit Hilfe eines leicht parallelisierbaren
mathematischen Verfahrens nach Pennes die Diffusion der Temperatur im
realen Körper über die Zeit simuliert. Dabei werden bei der
Diffusionssimulation Materialkonstanten an jedem erfassten Punkt im
Simulationsgebiet berücksichtigt und somit der Inhomogenität des
„Mediums Mensch“ Rechnung getragen. Das verwendete Verfahren und die
Implementierung wird anhand geeigneter Methoden evaluiert. Bei der
Simulation der Temperaturen werden wichtigen Grenzbereichen der
Ultraschalltherapie ebenso Rechnung getragen, wie den physiologischen
Grenzen des Patienten.
Alle Interessierten sind im Namen von Prof. Dr. Scheuermann herzlich
eingeladen.
Mit freundlichen Grüßen,
Patrick Oesterling
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