[Mo] Feedback Zur Stufe 1
Hans-Gert Graebe
graebe at informatik.uni-leipzig.de
Die Nov 3 17:04:09 CET 2009
Ich schicke das zur Information über die mo-Liste und CC an Klaus
Henning als AA-Leiter 5/6
Viele Grüße, Hans-Gert Gräbe
-------- Original-Nachricht --------
Datum: Tue, 03 Nov 2009 14:27:05 +0100
feedback Mathe-Olympiade Aufgaben 490612 und 490613
Sehr geehrter Herr Gräbe,
sind Sie der richtige Ansprechpartner für feedback der Mathe-Olympiade?
Oder können Sie bitte diese mail an die Verantwortlichen weiterleiten?
Zwei meiner Töchter haben an der diesjährigen Olympiade teilgenommen und
sind stolz, die zweite Runde erreicht zu haben. Dennoch war meine
jüngere Tochter recht unzufrieden mit zwei Aufgaben, besonders aber
490613 Teil d.
490613
Teil d) der Stolperstein war "unter den Bedingungen". Meine Tochter hat
dies so verstanden, dass die Aufgabe wie in b und c mit viermal
Wechselgeld gelöst werden sollte. Sie hat sich sehr angestrengt, einen
allgemeinen Beweis zu finden, dass es nicht geht. (Keine leichte Aufgabe
für eine Zehnjährige!) Sie hat dann nur kurz noch angefügt, dass es mit
7 Wechselvorgängen ginge, aber keine exakte Lösung angegeben. Die
erschien ihr wohl überflüssig, da sie ohnehin bereits ausgeführt hatte,
dass b und c fast gleiche Aufgaben sind, nur sind einmal 1 $ zu bezahlen
und das andere Mal 10 bzw. 1 + 9 $.
Meiner Meinung nach ist in der Tat diese Aufgabe schlecht formuliert.
Schade, denn aus der Erfahrung mit meinen Kindern weiß ich, dass der
Frust dann vorprogammiert ist und ihre Begeisterung leicht in Ablehnung
umschlägt, wenn sie schon rätseln müssen, wie eine Aufgabe zu verstehen ist.
490612
Teil e) Meiner Tochter war nicht klar, was "Anzahl ihrer Dosen"
bedeutete. In a steht nur "könnte bemalen" – also hat Annabella
tatsächlich KEINE Dose bemalt? In b und c steht "kann … bemalen", aber
hat sie tatsächlich? Und muss in der Pyramide jede Dose unterschiedlich
sein?
Die Lösung zu e ergibt sich offensichtlich aus d. Dennoch habe ich
Verständnis für das Unbehagen meiner Tochter. Die Aufgabenstellung
enthält (gewollt oder ungewollt?) Formulierungen, die leicht zu
Missverständnissen bei Kindern führen können und auf jeden Fall die
Lösung schwerer machen als nötig.
Ich bitte, diese mail keinesfalls als negative Kritik zu verstehen,
sondern als Anregung und Bitte, mehr Wert auf kindgerechte, leicht
verständliche und eindeutige Frage-Formulierungen zu achten.
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Lückhoff
--
Dr. Hans-Gert Graebe, apl. Prof., Inst. Informatik, Univ. Leipzig
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